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Montag, Januar 16, 2006

Die Iranische Frage

Iran scheint das Thema der Woche hier in den Staaten zu sein. Seit die EU-3 ihre Verhandlungen mit Iran gewissermaßen abgesagt haben, scheint jeder Meinungshabende sich mit der Lösung des Iran-Dilemmas zu beschäftigen. Die Atmosphäre ähnelt die, die vor dem Irak-Krieg zu atmen war. Die Zahl unserer Militärexperte haben glücklicherweise sich über Nacht vervielfacht. Ich bin natürlich von gleicher Kritik getroffen.

Aber die Atmosphäre ist auch anders. Diesmal gibt es auf keiner Seite einen Zweifel, dass Iran nach Atombombe strebt, während das eine sehr offene Frage vor Irak war. Auch ohne Zweifel ist die Tatsache, dass wir, die USA, wenigere Optionen gegen Iran haben. Man würde denken, dass diese Tatsachen, zusammen mit der Planungskatastrophe namens Irak, für ein bißchen Ernsthaftigkeit und tieferes Nachdenken sprechen würden. Man würde aber bisher enttäuscht. Heute habe ich zum ersten Mal das Wort Konsequenzen gehört. Auf CNN war zu hören:
BLITZER: What if they just decided to do an Israeli-like airstrike against -- what, are there a dozen or 16 or whatever number of targets. Wouldn't that dramatically slow down their nuclear program?

COHEN: Well, first of all, there are multiple sights. Many of them may be underground. They may be difficult to get at.

But, then, there are the consequences and the fallout from it. So, it's not just a simple case of -- of taking them out from the air. You then have the political and military fallout, in terms of what takes place in the region. I think the...

BLITZER: So -- so, let me just interrupt. So -- so, what the Israelis did at Osirak, the Iraqi nuclear reactor, back in 1981, that -- that was history; that's really not applicable? Do you agree with that?

MCLAUGHLIN: Well, that was one target in a fairly -- program that was not very far along. The Iranian program is spread over a number of targets. There are three main sites, but then there are many ancillary sites.

So, to carry out a military campaign there would be something that would probably require multiple airstrikes over a number of days, in my judgment.
Das war es. Immer noch sind die Folgen einer militärischen Operation nicht wirklich rausgekommen. Jeder sagt, "Wir werden die militärische Option nicht ausschließen." Gleichzeitig ist es jedem klar, dass es keine Option ist. Erstens ist das Militär zu dünn ausgebreitet. Zweitens ist die Durchscnittsmeinung nicht so kriegsbereit wie vor vier Jahren. Wir scheinen in einer Ecke ohne gute Optionen zu sitzen. Das schafft ein Gefühl der Hilflosigkeit oder Machtlosigkeit, was nicht bequem getragen wird. Dies ist auch ein großer Unterschied zwischen heute und vor dem Irak-krieg. Warum wir keine gute Wahlmöglichkeiten haben, wird in nächster Zeit eine unvermeidliche und möglichst politisch gefährliche Frage für Bush sein. Zum Beispiel,
The question is not how to stop Iran. They will get it. The question is: Who lost Iran? How did it come to this? Who left us in the position? Who ignored the REAL threat? That's what the White House doesn't want you asking.
Ich kann die Antworte schon hören. Entweder "Solche Fragen schwächen unsere Position." oder "Es dient niemandem jetzt solche Fragen zu stellen. Die Lage ist wie die ist und wir alle müssen zusammen arbeiten um eine Lösung zu finden." oder einfach "Ich hab's nicht getan."


Update: Hier gibt es einen guten, aber vielleicht über-optimistischen, Artikel über das Internet in Iran. Internet in Iran - Die stille Revolution, NZZ

Sonntag, Januar 15, 2006

Alito

Samuel Alito wird der nächste Richter am Obersten Gericht sein. Die Demokraten hätten lieber jemand anders aber sie scheinen nicht so wirklich zu widerstreiten. Einer der liberalsten Senators, Dianne Feinstein aus California, hat sich heute geäußert, dass sie keine "Filibuster" fordern wird. Das Filibuster ist eine alte Tradition im Senat, mit der ein Senator Debatte offen halten kann. Damit es 60 Stimme braucht um die Debatte zu enden, kann eine Minderheit trotz ihrer Nummern eine Aktion stoppen. Das ermöglicht verschiedene Niveaus von Opposition. Feinstein sagte, dass sie gegen Alito stimmen wird aber das heißt, dass sie weder total gegen ihn ist noch für ihn.

Das ist wahrscheinlich die einzig mögliche Strategie für die Demokraten, weil das Filibuster zurzeit von sieben republikanischen Senators abhängt. Die republikanische Führung im Senat hatte gedroht, das Filibuster zu vernichten, weil die Demokraten zu viele Richter (für untere Bundisgerichte) blockiert hat. Sieben Senators aus beide Parteien haben das durch eine Verständigung vermeidet. Die Demokraten lassen manche Richter durch und dafür das Filibusterrecht halten gegen Richter, die wirklich unakzeptabel wären. Unter dem Schema haben die sieben Republikaner die Macht. Ihre Meinung über was akzeptabel oder nicht ist die entscheidende. Wenn es dazu kommen wäre, dass die Mehrheit das Filibuster vernichten möchtet, brauchte die Minderheit mindestens sechs von sieben der Republikaner an der Seite der Demokraten zu stimmen, um die Vernichtung zu blockieren. Einige der Sieben haben sich schon geäußert, dass sie für Alito stimmen werden. Ich nehme an, dass sie Alito nicht unakzeptable finden. Das heißt, ein Filibuster gegen Alito würde mit dem Tod des Filibusters enden und Alito würde sowieso bestätigt. Die haben einfach keine Wahl und nur Posieren bleibt ihnen übrig. Posieren ist aber wichtiger Teil der Politik und deswegen wird die Bestätigung wahrscheinlich noch eine Weile dauern.

Montag, Juli 12, 2004

Kannst du mir das Ketschup geben?

Im großen und ganzen bin ich zufrieden, dass Kerry Edwards wählte.

Jetzt habe ich Angst vor Theresa Heinz-Kerry. Ich sah ein Interview mit Kerry und seine Frau. Das Protokoll des Interviews ist hier. Im Interview war sie zusammenhanglos. Ich konnte wirklich nicht verstehen, was sie sagen wollte. Hier ist ein Beispiel aus dem Interview:

KING: In retrospect, would you not go [to war] now?

HEINZ KERRY: I would never have gone to war this way. I would have really waited.

And remember, with a vote was to give the administration, and Colin Powell specifically, the mandate, so to speak, to try peace. And they did till the end of February. They actually wanted to go to war in September. So, we were able to maintain peace till then. Why not wait a little longer?


Es gibt viele sehr gute, raffinierte Einwände gegen den Krieg. Nach meiner Meinung war das keine. Ist sie gegen den Krieg? Ich kann es nicht sagen. Sie hätte die Gründe für eine Verzögerung geben sollen.

Folgendes war auch nicht so klug.

HEINZ KERRY: I don't know. I think most Americans subconsciously believe something's going to happen. It's a matter of when, and it's a matter of how.

KING: Strange way to live, though.

HEINZ KERRY: Yes, but, you know, Europeans have lived that way, and other people around the world have lived that way. Americans have been very safe, at least as a nation.


Das stimmt aber es ist nicht was Amerikaner hören wollen. Was wollen sie hören? Sie wollen hören, dass Anschläge vielleicht unvermeidbar sind, aber Kerry-Edwards haben einen bessere Plan die zu verhindern. Diese Beispiele sind nicht eindeutig gefährlich für Kerry aber ihr allgemeines Verhalten war so nervös und sie war immer so nah zum Fauxpas, dass ich einen große Fehler erwarte. Es ist nur eine Frage der Zeit.

Das ist problematisch, weil die Familienwerten scheinen, eine große Rolle in der Wahl zu spielen. Kerry muss seine Frau an seiner Seite haben um zu zeigen, dass er ein Familienmann ist aber wenn sie Fragen nicht gut und vernüngtig antworten kann, ist das gefährlich.

Hier ist mehr von heute.

USATODAY.com - Kerry gives foes a few openings: " One minute she was talking passionately about why women with opinions should be called smart, not opinionated, 'just like men.' The next, she was saying she and Elizabeth Edwards keep track of dates 'because women generally do those things, and the guys just think about big things.'"

Donnerstag, Juli 01, 2004

Veep-o-matic

Gestern schrieb ich ein bisschen über Kerrys Vizepräsidentwahl. The Washington Post hat ein "Veep-o-matic" damit man den beste Kandidat wählen kann. "Veep" ist die kurze Version von Vizepräsident. Ich finde es nicht besonders nützlich aber die kurze Biographien dazu sind ok und sind hier erhältlich.

"Super Ranger" nicht mehr ausschließlich für Kinder!

Wie beschafft man $200 Millionen? George W. Bush weiß es: Mit einem Netzwerk natürlich. The Washington Post hat eine interessante und gut gemachte Flash Darstellung, die das Geldbeschaffungnetzwerk Bushs darstellt.

The Post hat auch ein guter Artikel, in dem folgendes steht:

Each CEO, state party chairman, lobbyist, investor, elected official or corporate lawyer designated as a Super Ranger has raised at least $300,000 for the Republican Party, all from individuals in amounts of $25,000 or less.


Einzelne Personen können der Partei bis $25.000 geben, während sie einem einzigen Kandidat (Bush, Kerry) "nur" $2.000 geben dürfen.

Mittwoch, Juni 30, 2004

"Kandidat der hölzernen Unbedingtheit"

Hier ist ein Artikel von „Die Welt“ über John Kerry und sein „staatsmännisches“ Verhalten. Staatsmännisch scheint hier zu bedeuten, dass er ernsthaft ist, ausgebildet, ruhig, usw.
Der taxierende Blick mit dem leicht nach rechts angewinkelten Kopf signalisiert Vorsicht, Wachsamkeit. Schüchternheit, eigentlich sogar. Eine verletzliche innere Sphäre.

Das ist schön für ein Präsident aber ein Kandidat ist noch gar kein Präsident. Ich gebe zu, dass Kerry nicht so energisch wie Howard Dean sich verhalten soll. Die Energie von Howard Dean, die du hier sehen kannst (von 7:30 ist lustig zu sehen; man braucht RealPlayer), hat ihm viel gekostet und nach dieser Rede hatte Howard Dean keine Chance. Während das amerikanische Volk Howard Dean für einen Verrückter hielt, hält es jetzt John Kerry für langweilig. Kerry ist einfach langweilig. Er soll es nicht versuchen, dramatisch zu ändern. Al Gore hat es versucht nach den Empfehlungen seiner Umfrager, seine Persönlichkeit stark zu ändern. Er trug bunte Kleidung und versuchte cool zu werden. Es tut mir leid, Al. Ein Tunnel nach China wäre erreichbarer gewesen. Kerry soll sich selbst bleiben (Ok, häufiger zu lächeln wäre nicht zu gefährlich). Es gibt noch eine große Möglichkeit um Leben in seine Kampagne zu injizieren: seine Wahl einer Vizepräsidentkandidat. Die drei meistgenannten Kandidaten sind Tom Vilsack, Gouverneur von Iowa, Dick Gephardt, ehemaliger Leiter (und noch Abgeordneter) der Demokraten im Repräsentantenhaus, und John Edwards, Senator von North Carolina.

Dick Gephardt-noch langweiliger als Kerry, keine gute Wahl
Tom Vilsack-viel besser, ein sehr guter Redner, außergewöhnlich klug (auch mein ehemaliger Boss)
John Edwards-wahrscheinlich die beste Wahl um Begeisterung zu schaffen, auch dazu viele Namenerkenntnis und erfolgreicher Geldbeschaffer

Montag, Juni 28, 2004

Herzlich Willkommen

Durch dieses Blog "Die Aufdeckung Amerikas" hoffe ich, ein bisschen tieferes Verständnis amerikanischer Politik zu leisten. Verständnis heißt nicht Übereinstimmung, sondern dass einige Motive, Hintergründe, und Einzelheiten, die die lange Fahrt von den USA nach Deutschland selten schaffen scheinen, doch Deutschland erreichen dürfen.

Ich bin nicht der allergrößte amerikanische Politik Experte aber ich habe einiges zu sagen und du kannst selbst entscheiden, ob es hilfreich oder wenigstens interessant ist. Mein Deutsch ist auch nicht perfekt aber ich arbeite daran. Danke, und jetzt fangen wir an.