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Mittwoch, Juni 30, 2004

"Kandidat der hölzernen Unbedingtheit"

Hier ist ein Artikel von „Die Welt“ über John Kerry und sein „staatsmännisches“ Verhalten. Staatsmännisch scheint hier zu bedeuten, dass er ernsthaft ist, ausgebildet, ruhig, usw.
Der taxierende Blick mit dem leicht nach rechts angewinkelten Kopf signalisiert Vorsicht, Wachsamkeit. Schüchternheit, eigentlich sogar. Eine verletzliche innere Sphäre.

Das ist schön für ein Präsident aber ein Kandidat ist noch gar kein Präsident. Ich gebe zu, dass Kerry nicht so energisch wie Howard Dean sich verhalten soll. Die Energie von Howard Dean, die du hier sehen kannst (von 7:30 ist lustig zu sehen; man braucht RealPlayer), hat ihm viel gekostet und nach dieser Rede hatte Howard Dean keine Chance. Während das amerikanische Volk Howard Dean für einen Verrückter hielt, hält es jetzt John Kerry für langweilig. Kerry ist einfach langweilig. Er soll es nicht versuchen, dramatisch zu ändern. Al Gore hat es versucht nach den Empfehlungen seiner Umfrager, seine Persönlichkeit stark zu ändern. Er trug bunte Kleidung und versuchte cool zu werden. Es tut mir leid, Al. Ein Tunnel nach China wäre erreichbarer gewesen. Kerry soll sich selbst bleiben (Ok, häufiger zu lächeln wäre nicht zu gefährlich). Es gibt noch eine große Möglichkeit um Leben in seine Kampagne zu injizieren: seine Wahl einer Vizepräsidentkandidat. Die drei meistgenannten Kandidaten sind Tom Vilsack, Gouverneur von Iowa, Dick Gephardt, ehemaliger Leiter (und noch Abgeordneter) der Demokraten im Repräsentantenhaus, und John Edwards, Senator von North Carolina.

Dick Gephardt-noch langweiliger als Kerry, keine gute Wahl
Tom Vilsack-viel besser, ein sehr guter Redner, außergewöhnlich klug (auch mein ehemaliger Boss)
John Edwards-wahrscheinlich die beste Wahl um Begeisterung zu schaffen, auch dazu viele Namenerkenntnis und erfolgreicher Geldbeschaffer

Montag, Juni 28, 2004

Herzlich Willkommen

Durch dieses Blog "Die Aufdeckung Amerikas" hoffe ich, ein bisschen tieferes Verständnis amerikanischer Politik zu leisten. Verständnis heißt nicht Übereinstimmung, sondern dass einige Motive, Hintergründe, und Einzelheiten, die die lange Fahrt von den USA nach Deutschland selten schaffen scheinen, doch Deutschland erreichen dürfen.

Ich bin nicht der allergrößte amerikanische Politik Experte aber ich habe einiges zu sagen und du kannst selbst entscheiden, ob es hilfreich oder wenigstens interessant ist. Mein Deutsch ist auch nicht perfekt aber ich arbeite daran. Danke, und jetzt fangen wir an.